Wie Laufen dich mental stärker macht

Die körperlichen Vorteile des Laufens sind bekannt: Verbesserung der kardiovaskulären Fitness, Verbesserung der Gesundheit und sogar ein Ende der Knie- und Rückenschmerzen, wenn man es richtig macht. Worüber man noch nicht so viel hört, sind die mentalen Vorteile, die das Laufen mit sich bringt.

Die Moderatorin des Podcasts „Why I Run“, Erin Asar, bringt es sehr schön auf den Punkt: "Ich laufe für mein Wohlbefinden." Ihre Co-Moderatorin, die Weltrekord-Schwimmerin Ayo Akinwolere, stimmt ihr zu und sieht im Laufen viel mehr als nur eine sportliche Betätigung: "Laufen tut so viel für uns unter der Oberfläche. Laufen ist eine Form der aktiven Meditation. Es ermöglicht mir, den Kopf frei zu bekommen, mich weiterzuentwickeln und wieder zu entdecken.“

Die meisten von uns laufen nicht, um Weltrekorde aufzustellen oder eine Bestzeit zu übertreffen. Wir laufen, weil wir uns dadurch gut fühlen.

Marcus Munafò, Professor für biologische Psychologie an der Universität von Bristol, forscht zum Thema und erklärt, warum Laufen und Sport uns mental ausgeglichen halten.

Marcus Munafò

"Wir wissen, dass Sport gegen Depressionen und Angstzustände hilft, wahrscheinlich weil er dazu beiträgt, die natürlichen Stimmungsaufheller und Schmerzmittel des Körpers, die Endorphine, zu bilden. Diese wirken, indem sie den Spiegel des Stresshormons Cortisol im Körper senken."

Damit kann sich die Gewinnerin von Red Bull Dance Your Style USA Angel 'Angyil' McNeal identifizieren: "Ich laufe, weil es therapeutisch ist. Jedes Mal, wenn meine Füße den Boden berühren, habe ich das Gefühl, dass ich Stress abbaue und Gedanken loslasse. Dadurch fühle ich mich ruhig. Ich kann mich und meine Gedankenwelt selbst verarbeiten. Selbst 10 Minuten Laufen am Morgen verlangsamen mich."

So erging es auch Sandile Mkhize, bevor er 2013 durch eine Verletzung des Thorakalnervs (T5) im Rückenmark gelähmt war. "Das letzte Mal bin ich – im herkömmlichen Sinne – Anfang 2013 gelaufen, vor dem Motorradunfall. Ich erinnere mich an das Gefühl von Freiheit und Freude, einfach mit mir selbst und meinen Gedanken zu sein. Es war eine Form der Meditation. Ich versuche, dieses Gefühl bei meinem Ausdauertraining mit dem Rollstuhl zu reproduzieren."

Sandile findet, dass Sport ihm ein gutes Gefühl gibt; es gibt ihm Kraft. Das Blut in Wallung zu bringen, macht seinen Kopf frei.

"Sandile trifft den Nagel auf den Kopf", sagt Marcus Munafò, „wenn er davon spricht, sein Blut in Bewegung zu bringen, um den Kopf frei zu bekommen. Bewegung - Laufen - erhöht die Durchblutung des Gehirns, was erklären könnte, warum er sich klarer, ruhiger und entspannter fühlt."

Dabei ist allerdings sehr wichtig, dass ein zu intensives Training genauso gesundheitsschädlich ist wie zu wenig Bewegung. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören, sich zu erholen und Ruhezeiten einzuplanen. Sport sollte Spaß machen.

Sandile ist sich bewusst, wie wichtig Sport für seine mentale Gesundheit ist: "Es durchbricht meine schlechten Angewohnheiten und holt mich aus Situationen heraus, in denen ich nicht feststecken möchte. Sport ist für mich ein Lifestyle. Wenn ich keinen Sport treiben und nicht trainieren würde, wäre mein Leben nicht so schön.“

Sandile Mkhize hat vor, noch lange Zeit zu trainieren – und wir werden ihn dabei begleiten: "Ich werde beim Wings for Life World Run dabei sein, bis ich ein lästiger alter Mann bin.“

Beim Wings for Life World Run kann jeder mit dabei sein – Walker:innen, Rollstuhlfahrer:innen, Laufanfänger:innen und Spitzensportler:innen. Am 8. Mai um 13 Uhr MESZ starten Hunderttausende von Menschen auf der ganzen Welt ihr Rennen gegen das Catcher Car, das 30 Minuten nach ihrem Start die Verfolgung aufnimmt. Wenn du gedacht hast, du würdest nie mit einem Lächeln im Gesicht laufen, dann irrst du dich. Beim Wings for Life World Run geht es vor allem ums Lächeln und gemeinsam Spaß haben. Melde dich jetzt hier an!