Warum immer mehr Menschen lieber Sinnvolles als materiell Wertvolles schenken
Weihnachten steht vor der Tür – und in Zeiten wie diesen machen sich immer mehr Menschen Gedanken über Geschenke abseits des Materiellen: Sinnvoll schenken ist gefragter denn je, sagt Zukunftsforscher Hannes Fernow.
Es ist doch jedes Jahr das Gleiche. Weihnachten ist plötzlich da – und wir fragen uns: Was soll ich eigentlich schenken? Alles wie immer also? Nicht ganz. Denn es gibt heuer doch einen entscheidenden Unterschied zum altbekannten Fest der Feste. Noch nie haben sich so viele Menschen die Frage nach dem Sinn des Schenkens gestellt wie in diesen Zeiten der Krisen.
Müssen tatsächlich so viele Päckchen unter dem Baum liegen, muss es wirklich etwas Materielles sein? Wie kann ich meine Lieben vielmehr sinnvoll beschenken? Wie finde ich etwas, das einerseits ganz persönlich ist, andererseits aber weit über die beschenkte Person hinaus einen nachhaltigen Impact hat?
Diese Fragen spiegeln sich im immer größer werdenden Angebot zum sinnvollen Schenken wider: Paten- und Mitgliedschaften von allen namhaften NGOs werden ebenso intensiv als Geschenk beworben wie Baumpflanzungen, CO2-Kompensation oder ganz einfach Zeit für gemeinsame Aktivitäten.
Sinnvoll schenken
Aktuelle Krisen – wie der Ukraine-Krieg, die steigende Inflation oder der Klimawandel – lassen uns umdenken, erklärt der Philosoph und Zukunftsforscher Hannes Fernow vom Berliner Think und Do Tank GIM foresight (www.gim-foresight.com) – „sowohl auf privater als auch gesamtgesellschaftlicher Ebene“.
Studien belegen, dass Menschen Werte wie Gerechtigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit – und damit „Sinn“ – gerade in Zeiten wie diesen besonders wichtig sind, so Fernow weiter. Allerdings kann man diese Werte im Alltag aufgrund der fehlenden finanziellen oder zeitlichen Ressourcen nicht immer leben. Oder man ist einfach nicht konsequent genug. Hannes Fernow: „Beim Schenken aber bin ich in einer Ausnahmesituation und kann diesen an Relevanz zunehmenden Bedürfnissen und Werten besser gerecht werden.“
Gehaltvolles statt voller Inhalt
Fernow sieht zudem den langfristigen Trend, „dass in Wohlstandsgesellschaften postmaterielle Werte mit der Zeit wichtiger werden“. Er führt weiter aus: „Auch der Klimawandel geht nicht mehr weg, wird sich vielmehr verstärken und damit das kritische Hinterfragen egoistischen, allzu materialistischen Verhaltens wachhalten.“ Selbst wenn viele im Alltag materieller denken müssten, so schaffe doch gerade der Akt des Schenkens hier eine Lücke. „Eine Lücke für Ideale, die wir im Alltag vielleicht weniger stark leben können“, so der Zukunftsforscher.
Für Fernow ist ein Geschenktypus besonders sinnvoll: Do-it-yourself-Geschenke. In ihnen stecke insbesondere „die eigene verschenkte Zeit. Sie ist etwas unvergleichbar Wertvolles“. Zudem verschenke man zwar etwas Materielles, das aber günstiger als Gekauftes ist. Selbstgemachtes vereint somit verschiedene Werte und vor allem Sinn, meint Hannes Fernow.
Sinnvolles schenken und dabei sportlich sein
Eine Entwicklung, die der Wings for Life World Run heuer ganz bewusst aufgreift. Schließlich passt das Konzept des Sinnvollen Schenkens perfekt zum Konzept des sinnstiftenden Laufens. Für den nächsten Run können Gutscheine für Startplätze verschenkt werden – in einer eigens gestalteten und stylischen Verpackung. Zum Aussuchen, Runterladen und persönlich Finalisieren. Ein persönliches und wahrlich sinnvolles Geschenk: Alle Startgelder und Spenden fließen zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung und helfen dabei, Querschnittslähmung zu heilen.
Der Wings for Life World Run am 7. Mai 2023 stellt zudem ein besonderes Jubiläum dar. Es wird bereits zum zehnten Mal gemeinsam für diejenigen gelaufen, die es selbst nicht können. Ein ganz besonderer Lauf. Ein ganz besonderes Geschenk. Frohe Weihnachten!