Lachende Gesichter, voller Einsatz und Freudentränen – Der App Run bewegt das Land

© Dominic Ebenbichler for Wings for Life World Run

Getreu dem Motto „Individuell, aber doch gemeinsam“ hat die Wings for Life World Run App auch dieses Jahr tausende von Menschen weltweit bewegt. Ob allein, im Team oder bei über 200 organisierten App Run Events rund um den Globus – sie alle haben für die Rückenmarksforschung ihr Bestes gegeben. Auch in Österreich haben 23 Organisatoren zum gemeinsamen Lauf mit der App motiviert. Dabei waren nicht nur die Teilnehmerzahlen beeindruckend, auch die Emotionen flogen hoch. 

 

App Run Event Saalfelden: Ein Volksfest

Drei Tage nach dem großen Tag erwischen wir einen der Organisatoren des App Run Events Saalfelden, Hans-Peter Kreidl, auf dem Gipfel eines Berges. „Dieses Panorama ist unglaublich, es ist so befreiend. Und gleichzeitig bedrückend, wenn man denkt, wie vielen Menschen ein solcher Ausblick nicht möglich ist. Dafür organisiere ich den App Run Event”, sagt der Salzburger.

2020 wollten die vier zum ersten Mal den App Run Event ausrichten, um auf das Thema Rückenmarksverletzungen aufmerksam zu machen und Läufer:innen und Rollstuhlfahrer:innen gemeinsam einen schönen Tag zu bereiten. Die Pandemie machte ihnen einen Strich durch die Rechnung – umso schöner war es nun, dass alle am Sonntag zusammenkommen und sich gemeinsam bewegen konnten. Rund 200 Teilnehmer:innen machten den App Run Event in Saalfelden zu einem richtigen Volksfest: Da liefen jung und alt, da wurde gerollt und geschoben, da wurde spaziert und getratscht. Hier wurde der Spirit des Wings for Life World Runs gelebt und das gemeinsame Erlebnis gefeiert. 
 

Beim App Run Event Saalfelden wurde das gemeinsame Sporteln zelebriert © Markus Berger for Wings for Life World Run 


App Run Event Zillertal: Eine Herzensangelegenheit

Nach zwei Jahren Pause konnte auch der App Run Event im Zillertal wieder stattfinden. Isabell Kisslinger, Tochter von Wings for Life Initiator Heinz Kinigadner, ist es eine große Freude, dieses Event in ihrer Heimat organisieren zu dürfen: „Mir ist es wichtig, die Menschen aus dem Zillertal, aus unserer Gemeinde in unsere Herzenssache einzubeziehen. Das Schöne ist, wir brauchen sie gar nicht zu motivieren, es kommt sehr viel Unterstützung von allen Seiten. Und da möchten wir natürlich etwas zurückgeben: Es ist ein Erlebnis mit Sportlern wie Markus Kröll oder Prominenten wie Tobias Moretti oder Alexander Eder an der Startlinie zu stehen, der eine Stunde vor dem Lauf noch ein Konzert gegeben hat. Da können wir sicher mit den Flagship Runs mithalten.”

Heinz Kinigadner lief wie jedes Jahr mit seinem Sohn Hannes. „Es ist unglaublich, wie viele Menschen im Zillertal für die gute Sache laufen,” sagt Hannes. „Bei mir ist es ja mit dem Laufen nicht so. Ich brauche den Papa als Motor und ich bin gespannt, wie weit wir dieses Jahr kommen.” Bei Kilometer 5 wurde es aber deutlich schwerer für das Duo, als sich eine Schraube am Vorderrad lockerte. Heinz Kinigadner war nun wesentlich mehr gefordert, er musste den Rollstuhl nicht nur schieben, sondern auch in Balance halten. Bei einem kurzen Boxenstopp wurde das Problem behoben und die beiden konnten schließlich ihr Ziel von 10 Kilometer erreichen. 

 

"Es sind viele Menschen zu uns gekommen und haben sich bedankt. Dabei müssen wir uns bei all diesen Leuten bedanken, die mitmachen und den Wings for Life World Run und die Vision der Stiftung auf so großartige Art und Weise unterstützen.“ 

Isabell Kisslinger

 

Laufen mit den Initiatoren von Wings for Life – Laufen im Zillertal mit den Kinigadners. © Dominic Ebenbichler for Wings for Life World Run


App Run Event Völs: Eine Familiensache 

Ebenfalls in Tirol und nur ca. 5 Kilometer von der Landeshauptstadt Innsbruck entfernt liegt Völs im Inntal auf einer Höhe von 580 Metern. Sandra Jud hat hier in diesem Jahr zum ersten Mal einen App Run Event organisiert. Nachdem ihr Neffe im Februar einen schweren Snowboardunfall hatte und seitdem querschnittsgelähmt ist, wurden in der Familie schnell Stimmen laut, einen eigenen Lauf in Völs zu veranstalten. 

Mit denkbar wenig Vorlaufzeit wurde Großartiges auf die Beine gestellt: Es haben sich bald 140 Teilnehmer:innen zu diesem App Run Event angemeldet, viele aus der Familie und dem Freundeskreis, um Philipp ihre Unterstützung zu zeigen. 

„Es war überwältigend. Zwischen 12:30 und 13:00 Uhr kamen immer mehr Menschen, der Besucherstrom riss gar nicht ab”, sagt Sandra Jud. „Es war sehr emotional zu sehen, wie viele Menschen sich in dieser Sache engagieren. Die Stimmung und der Zusammenhalt waren so berührend, dass mir die Tränen gekommen sind.”

Philipp, der selbst noch auf Reha ist, konnte die ersten Kilometer via Videostream live miterleben. Anschließend konnten die Teilnehmer:innen in einem Buch all ihre Gedanken zum Lauf und ihre Wünsche an Philipp festhalten und ein Sofortbild zur Erinnerung einkleben – das Buch wird in den nächsten Tagen an ihn übergeben werden. 

Sandra Jud, die nach dem tragischen Unfall ihres Neffen zu einer disziplinierten Läuferin geworden ist, plant schon den App Run Event für 2023. Es soll noch größer werden und noch viel mehr Unterstützer in die Gemeinde Völs bringen. 

Eintrag ins Erinnerungsbuch beim App Run Event in Völs © Sandra Jud
 

VIELEN DANK an alle, die sich von ganzem Herzen für die gute Sache einsetzen und ihre Communitys motivieren, ebenfalls ein Teil der großen Wings for Life Familie zu werden und die Rückenmarksforschung zu unterstützen.